Am 1. Oktober vor 70 Jahren rief Mao Tse-tung in China die Volksrepublik aus. Damals hatten die unterdrückten Massen Chinas – dem bevölkerungsreichsten Land unseres Planeten – den Kapitalismus und die Überreste der feudalen Ordnung beiseite gefegt. Unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) führten sie einen revolutionären Krieg gegen den japanischen Imperialismus und die vereinten Kräfte der chinesischen Bourgeoisie und Großgrundbesitzer, unterstützt von den alliierten Mächten. Kurz darauf, im Koreakrieg, besiegten sie die mächtigste Militärmaschine der damaligen Zeit, die USA.
Doch Mao und seine Gefolgsleute brachen mit einigen Erkenntnissen des Marxismus und Leninismus, und stützten ihre Herrschaft nicht vorwiegend auf das Proletariat, sondern versuchten eine Volksfrontregierung der Arbeiter, Bauern, des Klein- und Großbürgertums zu installieren. Mao schrieb dazu:
„In der Periode der bürgerlich-demokratischen Revolution schafft die Volksrepublik das Privateigentum nicht ab, sofern es kein imperialististisches oder feudales ist, sie beschlagnahmt nicht die Industrie- und Handelsunternehmen der nationalen Bourgeoisie, sondern fördert die Entwicklung solcher Unternehmen. Wir nehmen jeden nationalen Kapitalisten in unseren Schutz, vorausgesetzt, daß er die Imperialisten und die chinesischen Landesverräter nicht unterstützt. Im Stadium der demokratischen Revolution hat der Kampf zwischen Arbeit und Kapital seine Grenzen.“
Die Politik der KPCh führte zum Aufbau des bevölkerungsreichsten deformierten Arbeiterstaats der Welt.
Die heroische chinesische Revolution und ihre Errungenschaften sollen in Erinnerung bleiben. Gleichzeitig analysiert unsere Genossin Barbara Areal im folgenden Artikel, welche Lehren wir Trotzkisten aus der Revolution ziehen, und an welchen Fragen sich unsere Theorie und Strategie in ihren Grundsätzen von der des Maoismus unterscheidet.