Erschienen am 02. Mai 2019
Jugendmobilisierungen gegen den Klimawandel. Kapitalismus beenden, um den Planeten zu retten!
Der
Erfolg des europäischen Generalstreiks der Schüler und Studenten am
15. März gegen den Klimawandel hat eine intensive Debatte darüber
ausgelöst, welche Art von Umweltbewegung wir brauchen. Wir von der
Schülergewerkschaft wollen uns am Aufbau einer kämpferischen und
antikapitalistischen Bewegung beteiligen, die die Frage aufwirft, wie
wir die ökologische Katastrophe abwenden können, von der unser
Planet geplagt wird.
Seit
der letzte UN-Umweltbericht veröffentlicht wurde, der die Schätzung
abgab, dass „die Menschheit zwölf Jahre Zeit hat um eine
ökologische Katastrophe zu verhindern“, sind neue Studien
erschienen, die zeigen in welch alarmierender Geschwindigkeit der
Klimawandel voranschreitet.
Wer ist verantwortlich für die ökologische Barbarei?
Die
massenhaften Mobilisierungen der Jugend und kürzlich veröffentlichte
Studien haben Politiker und die herrschende Klasse gezwungen,
„Besorgnis“ darüber zu zeigen, in welchem Zustand sich unser
Planet befindet. Der Grund, aus dem sie auf den „ökologischen
Trend“ aufspringen wollen, ist, dass sie davon ablenken wollen, wer
wirklich für diese Situation verantwortlich ist: Großkonzerne,
Kapitalisten und ihre Regierungen.
Die
Konzerne zeigen ihre riesige Scheinheiligkeit, wenn sie mit neuen
Kampagnen ankommen, um „das Bewusstsein darüber zu stärken auf
die Umwelt zu achten“. Zwei gute Beispiele sind Coca-Cola, die mit
ihrer Produktion von „ökologischen“ Getränken prahlen, während
sie jeden Tag 110 Milliarden Einwegflaschen produzieren – die einen
großen Teil des weltweiten Plastikmülls ausmachen –; und
Volkswagen, deren Dieselmotoren, die als die saubersten auf dem Markt
beworben wurden, eine Vorrichtung installiert hatten, um die
gemessenen Schadstoffwerte zu manipulieren.
Das
selbe machen die „Großen Fünf“ der Ölindustrie, die den
Energiesektor kontrollieren: ExxonMobil, Shell, Chevron, BP und Total
haben 2018 etwa 200 Millionen Dollar und seit dem Pariser Abkommen
2015 über eine Milliarde Dollar investiert, um jede Initiative zu
verzögern und zu verhindern, die den Klimawandel bekämpfen soll, um
mit der Ausbeutung der fossilen Brennstoffe weiterzumachen.
Was hilft und was hilft nicht im Kampf gegen den Klimawandel?
Konfrontiert
mit dieser Realität haben kapitalistische Regierung weltweit
versucht Klimaprotokolle und Klimagipfel so aussehen zu lassen, als
wären sie ein Schritt nach vorne und ein Weg, die Umtriebe der
Konzerne zu kontrollieren. Aber in Wirklichkeit sind sie eine Farce,
die die Verursacher des Klimawandels nutzen, um „grün“ zu
erscheinen, und Teil einer bewussten Kampagne, um die Umweltbewegung
zu übernehmen, sie ihrer Kraft und jedes revolutionären Inhalts zu
berauben.
Es
ist kein Zufall, dass die Medien des Systems jetzt versuchen, diese
großartige Jugendbewegung harmlos zu machen und ihren „apolitischen“
Charakter betonen. Es ist kein Zufall, dass Angela Merkel den Streik
am 15. März unterstützt hat und dass Felipe VI., Prinz von Spanien,
die „Wichtigkeit grüne Politik zu machen“ betont hat.
Wir
von der Schülergewerkschaft sagen, dass es nichts Positives zu
unserem Kampf gegen den Klimawandel beiträgt, wenn das europäische
Establishment und die spanische Monarchie sich als „Umweltretter“
darstellen oder behaupten, sie hätten einen Platz in unserer
Bewegung.
Ihre
Behauptung, dass ein „grüner Kapitalismus“ möglich wäre, ist
eine totale Utopie, die die ganze Debatte auf die Frage von
„verantwortungsbewusstem Konsum“ reduziert. Die Idee vom
„individuellen Umweltbewusstsein“ wurde von der internationalen
Bourgeoisie, grünen Parteien, NGOs, usw. ausgenutzt, die auch die
Figur der bekannten Aktivistin Greta Thunberg vorsätzlich so
inszenierten, um diese Idee zu verbreiten.
Wie
viel mediale Aufmerksamkeit Thunberg bekommt ist keine kleine
Nebensache. In einem Interview mit dem Guardian erklärte sie: „Der
Klimawandel macht es erforderlich, dass wir alle kleine Opfer und
Bemühungen erbringen. Jede einzelne Person kann einen Unterschied
machen“. Diese Argumente haben einen Weg für unsere Feinde
eröffnet, um die Bewegung zu der ihren zu machen. Wir,
Revolutionärinnen und Revolutionäre, weigern uns, diesen Kampf zu
einer individuellen Frage zu machen. Was diese Bewegung ausdrückt
ist das kollektive und allgemeine Gefühl der Wut gegen das
kapitalistische System, die Stärke der Jugend und unsere
Entschlossenheit, unsere Wirklichkeit zu ändern.
Aus
dem Grund halten wir es für einen Fehler, unseren Kampf als einen
„Denkanstoß“ für die Politik darzustellen. Es ist einfach
lächerlich zu denken, dass dieses System und seine Repräsentanten
sich den Großkonzernen entgegenstellen.
Gegen
grüne Parteien und den „Green New Deal“ - für eine
revolutionäre und antikapitalistische Umweltpolitik!
In
einer großen Anzahl europäischer Länder haben grüne Parteien
versucht, sich als Lösung für die ökologische Katastrophe
darzustellen. Doch die Wahrheit ist, dass es unmöglich ist, die
Umweltzerstörung zu beenden, wenn man die Logik des Kapitalismus
akzeptiert. Das haben wir ganz deutlich gesehen, als die schwedischen
Grünen für Flüchtlingsobergrenzen und die irischen Grünen für
die Durchsetzung der Troika-Sparpläne gestimmt haben.
Viele von diesen Organisationen haben die Vorschläge verschiedener politischer Parteien, wie Alexandria Ocasio-Cortez‘s DSA in den USA unterstützt, die einen „Green New Deal“* vorschlägt, um Unternehmen nach ökologischen Gesichtspunkten zu managen und so den Klimawandel aufzuhalten. Aber die Realität ist, dass solche Maßnahmen nicht das Geringste ändern würden, weil es absoluter Unsinn ist zu versuchen, das ökologische Disaster durch die Hände seiner Verursacher aufzuhalten. Wenn man behauptet, dass der „Green New Deal“ die klimatischen Bedingungen verbessern wird, bedeutet das, die Idee zu akzeptieren, dass eine Reformierung und Verbesserung des Kapitalismus möglich ist, und den Kampf um den Planeten und das Überleben der Menschheit dem guten Willen der Kapitalisten zu überlassen.
Es ist entscheidend, dass wir eine revolutionäre Umweltbewegung aufbauen, die die sofortige Verstaatlichung der wichtigsten Wirtschaftsbereiche und der großen Stromerzeuger fordert; ein Ende der Kernenergie; kostenlose, öffentliche und ökologische Transportmittel; das Verbot der kapitalistischen Ausbeutung unserer Ozeane und Wälder und eine demokratisch geplante Wirtschaft.
Viele von diesen Organisationen haben die Vorschläge verschiedener politischer Parteien, wie Alexandria Ocasio-Cortez‘s DSA in den USA unterstützt, die einen „Green New Deal“* vorschlägt, um Unternehmen nach ökologischen Gesichtspunkten zu managen und so den Klimawandel aufzuhalten. Aber die Realität ist, dass solche Maßnahmen nicht das Geringste ändern würden, weil es absoluter Unsinn ist zu versuchen, das ökologische Disaster durch die Hände seiner Verursacher aufzuhalten. Wenn man behauptet, dass der „Green New Deal“ die klimatischen Bedingungen verbessern wird, bedeutet das, die Idee zu akzeptieren, dass eine Reformierung und Verbesserung des Kapitalismus möglich ist, und den Kampf um den Planeten und das Überleben der Menschheit dem guten Willen der Kapitalisten zu überlassen.
Es ist entscheidend, dass wir eine revolutionäre Umweltbewegung aufbauen, die die sofortige Verstaatlichung der wichtigsten Wirtschaftsbereiche und der großen Stromerzeuger fordert; ein Ende der Kernenergie; kostenlose, öffentliche und ökologische Transportmittel; das Verbot der kapitalistischen Ausbeutung unserer Ozeane und Wälder und eine demokratisch geplante Wirtschaft.
Die
sozialistische Umwälzung der Gesellschaft war nie nötiger als
heute.
*Podemos
im Spanischen Staat hat die selbe Maßnahme unter dem Slogan „Grüner
Horizont“ gefordert.